Gesprächsstoff

Nach dreißig Jahren: De Gams kimmd hoam!

Der Gedanke reifte schon lange im Kopf, doch den endgültigen Entschluss fassten die zwei Aschauer Michael Stangl und Michael Schäffer letztes Jahr im Laufe des Sommers. Man könnte doch ein Bier mit einer „Gams“ als Symbolfigur zurück nach Aschau bringen, ziemlich genau 30 Jahre nach dem letzten Sud der Schloßbrauerei Hohenaschau.

Die Anfangsidee das Ganze nur einmalig und aus Spaß zu machen, wurde allerdings schnell ad acta gelegt. Der bürokratische Aufwand und die ersten äußerst positiven Rückmeldungen von Freunden und Bekannten sorgten dafür, dass beschlossen wurde, das Projekt eines eigenen Bieres professionell umzusetzen.

Die langjährige Brautradition im Priental und der Bekanntheitsgrad des damaligen Aschauer Bieres über die Gemeindegrenzen hinaus motivierte die beiden zusätzlich.

Jetzt soll also das Brauhaus Hohenaschau die Erfolgsgeschichte neu schreiben.

Braumeister Michael Stangl wuchs direkt hinter der ehemaligen Schloßbrauerei auf, was letztendlich auch zu seinem Berufswerdegang bis hin zum Braumeister führte. Das Brauen ist seine Leidenschaft, ein eigenes Bier sein Traum. Michael Schäffer ist Betriebswirt und wird sich um die wirtschaftlichen Belange des Brauhauses kümmern. Ein solches Produkt für den Heimatort zu schaffen, ist ein Privileg, so seine Devise.

Die beiden Firmengründer sprachen auch mit der Familie des letzten Inhabers der alten Schloßbrauerei. „Auch wenn es die Brauerei und das Bier seit 30 Jahren nicht mehr gibt, fanden wir es wichtig den Cramer-Kletts unsere Ziele zu vermitteln.“, so Michael Stangl.

Der letzte Braumeister der Schloßbrauerei, Andreas Hummel, beschrieb die Charakteristik des zuletzt eingebrauten Bieres. Franz Eder, der ehemalige Vertriebsleiter, wurde zur Geschichte der Brauerei befragt und gab wertvolle Tipps zum Start des Projekts.

Daran angelehnt und auf moderne Ansprüche angepasst, entsteht nun das neue Aschauer Bier.

Durch das Angebot des Lohnbrauens ergibt sich die Möglichkeit erst einmal ohne eigene Technik, die Erfolgschancen abzuschätzen. Hierzu wird in einer im Chiemgau ansässigen Brauerei die Anlage gemietet, was sofort gute Qualität und hohe Standards gewährleistet. Weitere Sorten kämen hinzu, wenn Mengen erreicht werden können, die wirtschaftliches Arbeiten ermöglichen und die Prozesse eingespielt sind. Die regionale Wertschöpfungskette rundet die Idee ab. Ganz dem Motto: „Im Chiemgau dahoam“.

Das erste Bier wurde Anfang Mai eingebraut und wird ab dem 11.06.2021 erhältlich sein.

Die Flasche ziert eine stolze Gams mit der Kampenwand im Hintergrund, die Grundfarben sind angelehnt an die Natur und die Ortsfarben Aschaus: Grün und Weiß.

Fest steht, ziemlich genau ein Jahr nach dem Startschuss und fast 30 Jahre nach dem letzten Sud ist es jetzt also soweit: Aschau hat wieder ein eigenes Bier!

 

Fotos WINGMEN Media GmbH