Gesprächsstoff

Mund-ART Weg in Aschau i.Chiemgau eröffnet

Am Fuße der Kampenwand dreht sich alles ums Thema Genuss

„Man nehme…“ beginnen die Küchenrezepte und um die Küchengeheimnisse geht es auf dem Mund-ART Weg an der Aschauer Ostseite. Von der „Brennsuppn“ über den „Zwetschgendatschi“, den „Bärndreg“ bis hin zum „Scherzl“ und zum „Mongdratzerl“ ist alles vertreten. Der Aschauer Weg ist Teil eines baierischen Mundart-Gesamtweges, der von den Ideengebern Aschaus Tourismuschef Herbert Reiter und dem Lehrer an der Franziska Hager Mittelschule Franz Wagner erdacht und initiiert wurde. Sieben Gemeinden des Schulverbandes – Bernau, Breitbrunn, Gstadt, Eggstätt, Prien und Rimsting – machten bei der amüsanten Anlage der Wege mit. Die Schüler der Priener Mittelschule übernahmen dabei die Hauptarbeit, sammelte die mundartlichen Begriffe aus dem heimischen Chiemgau, wählte sie aus und legte sie den teilnehmenden Gemeinden geordnet nach Themenbereichen zur endgültigen Auswahl vor. Jede Gemeinde sucht sich einen eigenen Schwerpunkt – Bräuche, Landwirtschaft, Musik, Flora und Fauna sind die Themen, Aschau als Genussort wählte „mit Genuss“ alles rund ums Essen.

Diese wurden von Sebastian Huber aus Breitbrunn illustriert, so dass jeder Wanderer an jeder Station auf den Wegen etwas zu sehen bekommt. Aber sehen alleine reicht noch nicht: an jedem Schild kann mit einem QR-Code die dazugehörige Erklärung nachgehört werden. Bei der Eröffnung des Aschauer Abschnitts am Kohlstattparkplatz im Aschauer Osten wies Bürgermeister Simon Frank darauf hin, dass es sich beim Mund-ART Weg um „kein verkünsteltes Projekt“ handle, sondern dass das Vorhaben aus den Gedanken der beiden Initiatoren herangereift sei und von den Buben und Mädchen schließlich umgesetzt wurde. „Unsere Sprache ist ein Markenzeichen, man kann daran stets erkennen, wo wir herkommen.“ Der Aschauer Rathauschef bedankte sich bei der Touristinfo und beim Bauhof für die Umsetzung des Vorhabens in der Gemeinde Aschau. Markus Hübl, der Schulleiter der Priener Mittelschule, bedankte sich bei allen, die zur Umsetzung des Vorhabens beigetragen haben. „Die Pflege des Dialekts ist wieder eine Aufgabe der Schule.

Sie fördert das Zusammenwachsen der Klassengemeinschaften und schafft Heimat. Während die baierische Sprache in der Vergangenheit verpönt war und nach Möglichkeit vermieden wurde, feiere der Dialekt jetzt wieder seine Auferstehung.“ Vier Kinder aus den beiden Aschauer Trachtenvereinen brachten den Zuhörern bei der Eröffnungsveranstaltung „live und in Farbe“ zwei Beispiele, was es an den zehn Stationen zu hören gibt: alles Wichtige über die „Brennsuppn“ und über die „Auszognen“. Vier kleine Buben plattelten und präsentierten so: Heimat. Die Aschauer Alphörner gaben der Veranstaltung mit den Melodien eine ganz eigene heimatliche Note.

Gemeinsam öffneten Schulleiter Markus Hübl (Zweiter von links), Tourismuschef Herbert Reiter (links), Erster Bürgermeister Simon Frank (Dritter von links) und Sebastian Pertl (rechts) vom Gemeinderat Aschau die „weiß-blaue Ballonsperre“ und gaben den Weg zu den ersten Stationen frei. „Aus unserer Idee ist am Ende ein interkommunales Gemeinschaftsprojekt geworden an dem sieben Gemeinden beteiligt sind und die dabei näher aneinandergerückt sind“, freute sich Herbert Reiter. Der Mund-ART Weg in Aschau war der erste Abschnitt, der der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die restlichen Gemeinden folgen bis zum Frühjahr 2023. Alle Wege können bereits jetzt begangen werden.

Weitere Infos und das kostenlose Faltblatt gibt es bei der Tourist Info Aschau i.Chiemgau, Tel. 08052/90490 bzw. unter www.mundartweg.bayern

Foto Berger
Text Rehberg / Tourist Info Aschau i.Chiemgau