Gesprächsstoff

Mit 86 Jahren an der Wand – *transit art in Rosenheim kennt keine Grenzen

Fünf neue Wandkunstwerke gibt es seit dieser Woche in der Stadt

Man ist nie zu alt, um Neues zu erleben. Das bewies die 86-jährige Seniorin Leni beim Kunstfestivals *transit art 2025 in Rosenheim. Während des Street Art Festivals, das mit großzügiger Unterstützung der „meine Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim eG“ bereits zum sechsten Mal stattfand, verwandelten nationale und internationale Street Artisten ausgewählte Fassaden im Stadtgebiet in großformatige Wandgemälde. An der Seite des Münchner Künstlers Johannes Brechter, der eine Fassade am Seniorenwohnheim Küpferling gestaltete, wagte sich auch Wohnheimbewohnerin Leni an die Wand und sogar auf die Hebebühne.

In einem mehrtägigen Workshop hatten zuvor Brechter und Bewohnerinnen des Seniorenwohnheims gemeinsam Motive für das Kunstwerk entworfen und dabei über Farben, Formen aber auch das Leben diskutiert. „Der Workshop war eine tolle Bereicherung für mich. Mit Leni habe ich an der Wand nicht nur gemalt, sondern vor allem auch viele interessante Gespräche geführt. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen“, erzählt der Künstler. So wurde die Wand nicht nur zur Leinwand, sondern zum Ort echter Begegnung.

Auch die jüngere Generation war in diesem Jahr wieder nah dran an der Kunst: Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Mittelschule Westerndorf St. Peter durften zusammen mit Street-Art-Künstler Jeroo auf einer Schulwand ein Kunstwerk aus farbenfrohen Lettern gestalten und erlebten dabei hautnah, wie aus einer Idee in gemeinsamer Arbeit etwas Großes wachsen kann. „Es hat total Spaß gemacht, sich auf diese Art an der eigenen Schule zu verewigen“, resümierte einer der Schüler. Als Highlight hinterließ Jeroo der Schule zusätzlich ein eigenes, mehrere Meter hohes Mural.

Darüber hinaus entstanden während *transit art 2025 drei weitere eindrucksvolle Fassaden, gestaltet von innerfields (Berlin), Georgia Hill (Paris) und dem Kollektiv Ciclope Arte aus Argentinien. Mit den insgesamt fünf neuen Wänden prägen nun 40 Wandgemälde das Stadtbild Rosenheims – jedes ein visuelles Statement, jedes ein Fenster in eine andere Perspektive. Die Wände erzählen Geschichten, machen gesellschaftliche Themen sichtbar und bringen Menschen zusammen – ganz ohne Eintritt, mitten im Alltag. Ein kostenfrei zugängliches Kunsterlebnis für alle.

Seit 2020 veranstaltet die Städtische Galerie Rosenheim das Kunstevent und kann dabei seit Jahren auf zuverlässige Partner in der Region zählen. Neben der „meine Volksbank Raiffeisenbank eG“, die das Festival maßgeblich finanziert, sorgen auch die Firma „Prosol Lacke+Farben“ Stephanskirchen sowie „Roggermaier Arbeitsbühnen“ aus Kolbermoor mit großem Engagement dafür, dass die Kunst für alle im öffentlichen Raum weiter wächst.

Die Standorte aller Kunstwerke finden Interessierte im *transit art-Flyer 2025, erhältlich in der Städtischen Galerie, im Rathaus, der Tourist Information sowie allen städtischen Kultureinrichtungen. Eine digitale Karte steht unter https://rosenheim.jetzt/museen-kultur/transit-art zur Verfügung. Die Städtische Galerie Rosenheim bietet auf Wunsch ab September wieder Führungen für Gruppen zu Fuß oder per Rad an – ideal, um die Geschichten hinter den Bildern direkt vor Ort zu entdecken.

 

Unser Tipp: Augen auf beim Stadtspaziergang – das nächste Kunstwerk wartet vielleicht schon um die Ecke. Viel Freude beim Entdecken!