Gesprächsstoff

Sparkassenstiftung Zukunft fördert Umweltschutzmaßnahme zum Erhalt der Blütenvielfalt in der Region

Blumenwiesen bald „wie früher“

Rosenheim – In diesem Herbst leuchtet die Versuchsfläche auf den Panger Feldern noch im Oktober sommerlich bunt: Denn auf der Wiese von Konrad Schinkinger, Pfraundorfer Landwirt im Nebenerwerb, blühen zum ersten Mal wieder gelber Herbst-Löwenzahn, weiße Wilde Möhre, rosa Kuckucks-Lichtnelke und lilafarbener Wiesensalbei – Wiesenblumen, die immer seltener geworden sind.
„Die Blütenvielfalt in unserer Region ist in den letzten 30 Jahren stark zurück gegangen“, sagt Markus Höper, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Rosenheim e.V. Um diese Entwicklung zu stoppen und die Arten-, bzw. Blütenvielfalt zu erhalten, hat er gemeinsam mit der Sparkassenstiftung Zukunft für den Landkreis Rosenheim das Projekt „Artenreiche Wiesen“ ins Leben gerufen: Dank deren Förderung konnte der im ganzen Landkreis aktive Verein eine handgeführte Maschine namens „Seedprofi“ zur Ernte der Blumensamen anschaffen.
„Damit ist ein wichtiger Beitrag zum Gelingen des Projekts geleistet, das ein ebenso sinnvoller wie nachhaltiger Beitrag zum Schutz von Natur und Umwelt ist“, so Alexa Hubert, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftung Zukunft für den Landkreis Rosenheim, bei ihrem Besuch vor Ort.

Noch ist die Artenvielfalt auf Schinkingers Wiese nicht vollständig erreicht, bemerkt Höper. Im nächsten Jahr soll die Wiese zum ersten Mal abgeerntet werden. „In zwei bis drei Jahren wird das eine pfundige Spenderwiese“, so der promovierte Biologe. Die Wiese soll also neue Blumensamen für weitere natürliche Blumenwiesen von Kooperationspartnern abgeben – wie bei Konrad Schinkinger.

Der Bauleiter und Landwirt verwaltet und wartet auch die Wiesensamen-Sammelmaschine: „Das ist wie beim Schwammerl suchen: Mit einem Mal entdeckt man so viele unterschiedliche Wiesenblumenarten, die man vorher nicht gesehen hat“, erzählt er mit leuchtenden Augen vom Ernten der Blumensamen. Man brauche zwar etwas mehr Zeit für die Beerntung.
Dafür werden Pflanzen wie Tiere geschont, da sich die Maschine gezielter steuern lässt, als beispielsweise ein Traktor: Während man das elektrisch betriebene Gerät – wie einen etwas breiteren, auch schwereren Rasenmäher – über die Wiese führt, befördert eine große Rundbürste die reifen Blumen- und Gräsersamen in den Sammelbehälter der Maschine.
Die Samen werden später von Hand herausgenommen, gereinigt, gesiebt, und getrocknet. Dann können sie auf neuen Flächen ausgebracht werden – „in der Nähe“, betont Höper. Derzeit betreut der Rosenheimer Landschaftspflegeverband mehrere Standorte vom südlichen Landkreis bis zum Chiemsee, auf welchen ebenfalls Blumensamen gesammelt werden. „Ziel ist es, solche Wiesen wieder in die Fläche zu bringen und damit mehr Blütenvielfalt zu schaffen, aber auch Lebensraum für Insekten und andere Tierarten“, erklärt Markus Höper sein Anliegen. Das Interesse an dem Thema ist offenbar groß: „Seit einiger Zeit bekomme ich immer mehr Anrufe von Privatpersonen, die sich auch ‚so eine Wiese‘ aus der Region für die Region wünschen.“

BU: Alexa Hubert, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftung Zukunft für den Landkreis Rosenheim, ließ sich bei einem Ortsbesuch die handgeführte Maschine zur Ernte der Blumensamen von Markus Höper, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Rosenheim e.V. (re.), und Konrad Schinkinger, Landwirt im Nebenerwerb und Eigentümer der Versuchsfläche auf den Panger Feldern (li), zeigen.

Foto: Sparkassenstiftungen Zukunft für die Stadt und für den Landkreis Rosenheim